- Winogradow
- Winogrạdow,Vinogrạdow [v-],1) Iwan Matwejewitsch, sowjetischer Mathematiker, * Miloljub (bei Welikije Luki) 14. 9. 1891, ✝ Moskau 20. 3. 1983; 1920-34 Professor am Polytechnischen Institut und an der Universität in Leningrad, ab 1929 Mitglied der Akademie der Wissenschaften der UdSSR, 1934-83 Direktor des mathematischen Institut »W. A. Steklow« der Akademie. Durch seine Beiträge zur Zahlentheorie erlangte Winogradow früh internationale Anerkennung. Er arbeitete v. a. über die Verteilung quadratischer Reste, über Gitterpunkt- und Primzahlprobleme, verfeinerte die Abschätzung trigonometrischer Summen und bewies 1937 als Beitrag zur goldbachschen Vermutung, dass jede ungerade Zahl n > Summe von drei Primzahlen ist.Ausgabe: Selected works, herausgegeben von L. D. Faddeer (1985).2) Oleg Michajlowitsch, russischer Choreograph, * Leningrad 1. 8. 1937; war in Nowosibirsk und Moskau tätig, 1972-77 Chefchoreograph des Leningrader Malyj-Balletts, 1977-97 künstlerischer Direktor des Kirow-Balletts; meist unkonventionelle Choreographien.Choreographien: Romeo und Julia (1965/76); Assel (1967); Zwei (1969); Jaroslawna (1974); Der Mann im Tigerfell (1985).3) Wiktor Wladimirowitsch, russischer Philologe, * Sarajsk 12. 1. 1895, ✝ Moskau 4. 10. 1969; Leiter des Lehrstuhls für russische Sprache der Moskauer Universität (seit 1945), Mitglied der Akademie der Wissenschaften der UdSSR (seit 1946), Direktor des Instituts für Sprachwissenschaft (1950-54) und des Instituts für russische Sprache (1958-68) der Akademie; schrieb - unter dem Einfluss der formalen Schule - grundlegende Arbeiten zu N. W. Gogol, zum russischen Naturalismus und zur Theorie der poetischen Sprache, ferner zur russischen Literatur, zur Geschichte der Literatursprache, zu Lexik, Phraseologie, Stilistik und Grammatik sowie zu Sprache und Stil einzelner Schriftsteller (A. S. Puschkin, M. J. Lermontow, F. M. Dostojewskij, Anna Achmatowa).Ausgabe: Izbrannye trudy, 6 Bände (1975-90).M. G. Bulachov: Viktor Vinogradow, in: Vostočnoslavjanskie jazykovedy, Bd. 2 (Minsk 1977);V. V. Odincov: V. V. Vinogradow (Moskau 1983).
Universal-Lexikon. 2012.